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Spagyrik

Beschreibung des Verfahrens

"Der Begriff "Spagyrik" wurde zunächst im späten Mittelalter als Synonym für "Alchimie" in den Sprachgebrauch eingeführt. Das Wort stammt aus dem Griechischen und wird meist auf die beiden griechischen Begriffe "spaein" (spaein) = trennen, lösen und "ageirein" (ageirein) = binden, vereinigen zurückgeführt. Die erste literarische Erwähnung wird Paracelsus zugeschrieben. Er verstand unter "ars spagirica" die Kunst, mit alchemistischen Operationen das Wertvolle vom Unreinen zu trennen und durch Zusammenfügen der erhaltenen Substanzen Arzneimittel von erhöhter Wirksamkeit herzustellen. Für den ersten Schritt, also den Vorgang des Trennens (spaein), haben Paracelsus und seine Anhänger die unterschiedlichsten Verfahren entwickelt, um das "Arcanum" (Geheimmittel, Wundermittel) einer Droge herauszulösen. Gärung, Destillation und Veraschung waren dabei wichtige Hilfsmittel, deren sie sich neben vielen anderen bedienten. Bei der Verarbeitung versuchte man weitgehend natürliche Prozesse nachzuahmen, was besonders bei der Gärung deutlich wird. Im zweiten Schritt (ageirein) wurden die auf diese Weise gewonnenen Extrakte zusammengefügt, um möglichst wirksame Heilmittel zu erhalten.

Anwendungsgebiete

Viele funktionelle Erkrankungen lassen sich fast ausschließlich mit der spagyrischen Heilweise therapieren, bei schwerwiegenderen und auch degenerativen Leiden dient sie als unterstützende Behandlungsmethode.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.

Kombinationsmöglichkeiten

Die Spagyrik lässt sich grundsätzlich mit allen naturheilkundlichen Methoden kombinieren.

Geschichte

Die erste konkrete literarische Aufzeichnung zur Spagyrik wird Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493-1541), zugeschrieben. Für ihn war die Spagyrik der Teil der sog. Alchemie (Scheidekunst), welcher der Heilkunde gewidmet ist.

In dieser Richtung forschten u.a. weiter:

  • Johann Baptist van Helmont (1579-1644)
  • Franziscus de le Boe Sylvius (1614-1672)
  • Johann Rudolf Glauber (1604-1670)
  • Graf Cesare Mattei (1809-1896)
  • Carl-Friedrich Zimpel (1801-1879)
  • Theodor Krauß (1864-1924)
  • Alexander von Bernus (1880-1965)
  • Conrad Johann Glückselig (1864-1934)
  • Walter Strathmeyer (1899-1969)

Abrechnung

Es sind keine gesonderten Abrechnungsziffern für diese Therapieform im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker vorhanden. Sie wird resultierend aus einer Untersuchung nach Ziffer 1 und einer Beratung nach Ziffer 4 oder 5 in Form einer medikamentösen Therapie, also der Rezeptur spagyrischer Medikamente, durchgeführt.