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Harndiagnostik

Beschreibung des Verfahrens

Die funktionelle Einheit der Verdauungsorgane kann bei Störungen im einem Einzelorgan gravierende Auswirkungen auf den Gesamtorganismus hervorrufen. Feststellen kann man das Vorliegen solcher Störungen mit Hilfe der traditionellen Harndiagnostik. Hierfür wird eine bestimmte Menge des ersten Morgenurins des Patienten auf 6 Reagenzgläser verteilt, mit bestimmten Reagenzien versetzt und anschließend gekocht. Bereits die Zugabe der Reagenzien verursacht die erste Farbänderung des Urins, durch das Kochen erfolgen weitere Reaktionen, die vom geübten Diagnostiker leicht feststellbar sind. So geben die festgestellten Veränderungen Hinweise auf die vorhandenen Störungen des Verdauungssystems.

Anwendungsgebiete

Die Untersuchung gehört in meiner Praxis zum Standardprogramm einer Erstuntersuchung, wird aber auch zur Beurteilung des Therapieverlaufs eingesetzt. Die Untersuchung ermöglicht Aussagen über die Funktionsweise von Leber, Galle, Darm und Bauchspeicheldrüse. Ferner liefert sie Hinweise auf möglicherweise vorhandene Störungen in Blut und Lymphe.

Wichtig ist zu beachten, dass es sich bei dieser Untersuchungsmethode um eine Hinweisdiagnostik und nicht um eine Ausschlussdiagnostik handelt.
Die vorgenannten Anwendungsgebiete stellen kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände oder Leiden dar.

Geschichte

Seit Beginn der Geschichte der Medizin wurde der Harn immer wieder als Parameter für die Beurteilung des Gesundheitszustandes hergenommen. Bereits Hippokrates (griechischer Gelehrter, um 400 vor Christus) gab differenzierte Beschreibungen der Veränderung des Harns bei bestimmten Krankheiten und bezeichnet ihn als „Seihe des Blutes“. Hufeland schrieb im Enchiridion medicum 1838: „der Urin ist das wichtigste Zeichen der Diagnostik zur Erkenntnis der Beschaffenheit des Blutes und der chemischen Prozesse im Organismus, weil keine Sekretion in so unmittelbarer Verbindung mir der Zirkulation wie diese steht. Sie verdient also die größte Aufmerksamkeit des Arztes, die ihm bei den alten Ärzten zuteil ward und jetzt viel zu sehr vernachlässigt wird.“

Die hier beschriebene Diagnoseform stellt ein eigenständiges, in sich geschlossenes Diagnosesystem dar und ist nicht mit der klassischen Harnschau zu verwechseln.

Abrechnung

Die traditionelle Harndiagnostik wird nach den Ziffern 12.1, 12.2, 12.4 und 12.14 im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker abgerechnet.